Diese Seite unterstützt Ihren Browser nur eingeschränkt. Wir empfehlen, zu Edge, Chrome, Safari oder Firefox zu wechseln.

Wie nachhaltig ist nevernot?

Wie nachhaltig ist nevernot?

“Biologisch abbaubar” oder “ CO2-neutral” – das sind die Dinge, an die viele von uns denken, wenn sie den Begriff “ökologisch nachhaltig” hören. Wie die Natur und ihre Ökosysteme selbst, ist das Thema in Wahrheit aber viel komplexer.

Oft glauben wir bereits ökologisch richtig zu handeln und begehen dabei unbewusst immer wieder neue Umweltsünden. Ein Beispiel: viele halten Glasbehälter für eine nachhaltige Verpackungsform. Das trifft auf Mehrwegglas durchaus zu, Einwegglas auf der anderen Seite hat sogar eine schlechtere Umweltbilanz als Plastikverpackungen.

Da jede menschliche Aktivität – sei es privat oder kommerziell – einen Einfluss auf die Umwelt hat, gibt es im Nachhaltigkeitsbereich kaum Aspekte, die als einseitig positiv oder negativ bewertet werden können. Aus diesem Grund maßen wir, nevernot, es uns nicht an, uns oder andere als nachhaltig oder nicht nachhaltig zu bezeichnen. Um unseren Kund*innen gegenüber aber möglichst transparent zu sein, findet ihr im Folgenden eine Zusammenfassung von Überlegungen und Ansätzen in Bezug auf die Nachhaltigkeit von nevernot Soft-Tampons, sowie von nevernot als Unternehmen.

Von fossilen hin zu nachwachsenden Rohstoffen 

Derzeit werden nevernot Soft-Tampons aus Polyurethan-Schaumstoff hergestellt, also aus einem Erdöl-basierten Kunststoff. Damit sind sie leider nicht biologisch abbaubar und sollten über den Restmüll entsorgt werden. Aufgrund ihrer Verschmutzung gehören benutzte Soft-Tampons auch nicht in die Recycling-Tonne, wie von manchen Firmen beworben.

Bevor ein Kunststoff-Produkt aber entsorgt werden muss, hat bereits seine Herstellung Auswirkungen auf die Umwelt. Etwa 8% des weltweit geförderten Erdöls gehen in die Plastikproduktion.

Dabei gibt es immer mehr Ansätze, Kunststoffe aus erneuerbaren Rohstoffen zu gewinnen. Hier wird aber kritisiert, dass diese Rohstoffe, die oft aus dem Lebensmittelbereich kommen (z.B. Mais, Kartoffeln), nicht mehr als Nahrungsmittel zur Verfügung stehen.

Und auch bei pflanzenbasierten Materialien erfordert der Anbau Landfläche, Energie, Wasser, Düngemittel und Pestizide, was auf verschiedenste Weise der Umwelt schaden kann. Besonders Baumwolle, die für die meisten herkömmlichen Tampons verwendet wird, verbraucht 10.000 bis 17.000 Liter Wasser pro kg. Bei der so beliebten Bio-Baumwolle ist es oft noch mehr. Bei Kunststoffen sind es im Vergleich um die 10 Liter pro kg.

Bei nevernot arbeiten wir derzeit an alternativen Materialien, um schon ab Anfang 2022 den Verbrauch von Erdöl in unserer Produktion und die CO2-Emissionen in unseren Prozessen erheblich reduzieren zu können. 

 

Keine Verpackung ist auch keine Lösung

Was Verpackungen angeht, werden die Stimmen immer lauter, Kunststoffmaterialien einfach wegzulassen oder durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. In vielen Bereichen ist das sinnvoll und machbar, in anderen aber kann das Weglassen von Verpackung sogar mehr schaden als nützen. Mal abgesehen von Marketingzwecken gibt es schließlich gute Gründe, warum viele Produkte in Plastik verpackt werden, wie zum Beispiel die Verderblichkeit von Lebensmitteln oder Hygieneanforderungen an bestimmte Waren.

Ähnlich ist es bei nevernot. Während einige Bio-Tamponmarken ihre Produkte mittlerweile in Papier verpacken, ist das leider keine Lösung für unsere Soft-Tampons. Der verwendete Schaumstoff ist sensibler gegenüber Umwelteinflüssen als Baumwolle – insbesondere gegenüber UV-Strahlung – und benötigt zum Schutz eine spezielle Folie, um nicht innerhalb von wenigen Wochen seine Qualität zu verlieren. Wenn unsere Kund*innen alle paar Monate ihre übrigen Soft-Tampons wegwerfen müssten – und wir bei nevernot unseren gesamten Lagerbestand – ist die Rechnung einfach, dass damit sehr viel mehr Müll produziert und Energie verschwendet werden würde, als durch die Verpackungsfolie selbst.

Bei unseren derzeitigen Verpackungen achten wir darauf, dass diese gut recycelbar sind – denn auch das ist nicht selbstverständlich. Oft bestehen Verpackungsmaterialien nämlich aus sogenannten Verbundstoffen, also Verbindungen verschiedener Kunststoffarten. Meist ist es nicht wirtschaftlich und oft sogar unmöglich diese Verbindungen wieder zu trennen, um die Sortenreinheit zu erreichen, die für eine Wiederverwertung notwendig ist. Unsere Verpackungen bestehen daher aus möglichst sortenreinen Stoffen, deren Recycling in den gängigen Verwertungsanlagen stattfinden kann.

Darüber hinaus arbeiten wir bereits auf Hochtouren daran, schon ab Anfang 2022 Schritt für Schritt auf biologisch abbaubare Verpackungen umzusteigen, während wir gleichzeitig die Qualität und Sicherheit unserer Produkte aufrechterhalten.

 

Regional und klimaneutral

Vom Produkt bis zur Verpackung finden bei nevernot alle Produktionsschritte in Deutschland statt. So können wir nicht nur eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren, sondern halten auch unsere CO2-Emissionen möglichst gering. Um die dennoch anfallenden Treibhausgase auszugleichen, arbeitet nevernot zusammen mit Climate Partner. (Informationen zu den von uns geförderten Projekten zum CO2-Ausgleich im Rahmen unserer Kooperation findest du hier.) 

 

Recycling-Weltmeister Deutschland?

Und auch im Anschluss an ihre Benutzung, ist eine nachhaltige Handhabung von Kunststoffen komplizierter als man denkt. Die einen haben nur noch die Unmengen an Plastikmüll im Meer vor Augen, während die anderen bereits Deutschlands vermeintlich hohe Recycling-Quoten feiern. Die Wahrheit liegt wieder einmal dazwischen.

Tatsächlich wird in Deutschland mehr Müll getrennt als irgendwo anders auf der Welt – was danach passiert, ist allerdings weniger rosig. Laut Greenpeace werden nur 15% der gesammelten Kunststoffe wirklich recycelt. Ein weiterer Teil wird thermisch verwertet, d.h. der Kunststoff wird als Brennstoff für Industrie- oder Fernwärmeanlagen verwendet. Zumindest hierzulande sind die Filter bei diesen Prozessen mittlerweile gut genug, dass dabei so gut wie keine Schadstoffe mehr in die Luft gelangen. Übrig bleiben nur kleinere Mengen an Verbrennungsresten, die meist in alten Bergwerken oder ähnlichem eingelagert werden, bis eine Lösung für ihre Weiterverarbeitung gefunden ist.

Das größere Problem liegt allerdings darin, dass Deutschland (wie fast alle großen Industrienationen) immer noch einen großen Teil seines Mülls nach Asien und Afrika verkauft. Die Müllwirtschaft in den Abnehmerländern ist nach wie vor kaum reguliert und die Deponien sind weitgehend ungesichert. So gelangt auch Plastik aus Deutschland ins Meer und verpestet bei unkontrollierten Verbrennungsprozessen die Atemluft in Ländern, deren Einwohner sich nicht davor schützen können.

Übrigens: die so gern beworbenen, kompostierbaren Bio-Kunststoffe klingen leider auch zu schön, um wahr zu sein. Um diese Materialien biologisch abzubauen wird ein sehr feuchtes und warmes Milieu benötigt, das in der Natur oder auf Mülldeponien nicht allzu häufig auftritt. Obwohl in den kommunalen Kompostieranlagen (wo unser Bio-Müll idealerweise landet) die richtigen Bedingungen herrschen würden, um Bio-Plastik zu kompostieren, landet das meiste davon gar nicht erst dort. Die meisten Anlagen können leider noch nicht zwischen biologisch abbaubarem und herkömmlichem Plastik unterscheiden und sortieren die Materialien gemeinsam aus, womit sie wieder den oben beschriebenen Prozessen zugeführt werden.

Um einen Ausgleich des bisher von uns verursachten Plastikmülls zu schaffen, unterstützt nevernot über ClimatePartner das Projekt “Plastic Bank”. Die Organisation zählt mittlerweile 21.000 Plastiksammler aus küstennahen Gemeinden in Haiti, den Philippinen und Indonesien, denen sie gesammeltes Plastik von Stränden und aus dem Meer abkauft. Damit schafft Plastic Bank nicht nur einen positiven Effekt für die Umwelt, sondern bietet den Bewohnern ärmerer Küstenregionen eine Einkommensquelle.

 

Wohlbefinden zuerst

Unterm Strich ist Nachhaltigkeit in jedem Bereich unseres Lebens wichtig und sollte ein langfristiges Ziel jedes Unternehmens darstellen. Jedem sollte aber bewusst sein, dass die Damenhygieneindustrie nicht ansatzweise zu den größten Verursachern von Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen zählt. Viel größere Effekte könnten im Gegenteil durch ein nachhaltigeres Wirtschaften in der Textil-, Ölindustrie oder im Bereich der Datenverarbeitung (Stichwort: Internet-Server) erzielt werden.

Während der Periode, wo viele Menstruierende ohnehin schon mit Beschwerden zu kämpfen haben, sollte ihr Wohlbefinden an erster Stelle stehen. Während Menstruationstassen, auswaschbare Binden oder Periodenunterwäsche eine gute Lösung für viele sind, sollte sich dabei keine/r ein schlechtes Gewissen machen, wenn sie/er mit diesen Produkten nicht gut zurecht kommt bzw. sie als unhygienisch empfindet.

Die Periode ist ein sehr persönliches Thema, das von jeder*m Menstruierenden anders wahrgenommen und erlebt wird. Damit muss auch die Entscheidung für ein Periodenprodukt individuell sein. Die Produkte von nevernot bieten neben vielen anderen Damenhygieneartikeln eine weitere Option, um die Periode angenehmer zu machen und Menstruierenden mehr Freiheit zu schenken – zu jeder Zeit ihres Zyklus.

Do what you want. nevernot.

 

P.S.: Wir können unsere Augen und Ohren nicht überall haben und sind froh über jede Unterstützung. Wenn ihr also konkrete Ideen oder Hinweise habt, wie wir unsere Produkte nachhaltiger gestalten können, meldet euch gern bei uns per Email an support@nevernot.de.

Nächster Beitrag →