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Warum feuchtes Klopapier die Umwelt belastet

Warum feuchtes Klopapier die Umwelt belastet

Feuchtes Toilettenpapier – für viele ein unverzichtbarer Komfort im Alltag. Es verspricht Sauberkeit, Frische und das gute Gefühl, „besser“ geputzt zu haben. Doch was in der Anwendung praktisch scheint, hat gravierende Folgen für Umwelt, Abwassersysteme und sogar unsere Gesundheit.

1. Plastik im Papier – eine unsichtbare Gefahr

Die meisten feuchten Tücher bestehen nicht aus reinem Papier, sondern enthalten Kunststofffasern, um reißfest zu bleiben. Genau diese Eigenschaft macht sie problematisch: Sie lösen sich nicht im Wasser auf wie herkömmliches Toilettenpapier. In den Kanalisationen führen sie regelmäßig zu Verstopfungen und vermischen sich mit Fetten und Ölen zu riesigen Klumpen – sogenannten „Fatbergs“ – die aufwendig und teuer entfernt werden müssen. Städte und Gemeinden zahlen jährlich Millionen für die Reinigung der Abwassersysteme. Die Umwelt zahlt mit.

2. Mikroplastik und Chemikalien im Wasserkreislauf

Durch den Zersetzungsprozess der feuchten Tücher gelangen winzige Kunststoffpartikel – Mikroplastik – ins Abwasser. Kläranlagen können diese nicht vollständig herausfiltern. So landen sie in unseren Flüssen, Seen und Meeren und am Ende wieder auf unseren Tellern – über Fisch, Salz oder Trinkwasser. Hinzu kommen bedenkliche Inhaltsstoffe wie Duftstoffe, Konservierungsmittel und Lotionen, die ebenfalls in die Umwelt abgegeben werden und dort langfristig Schaden anrichten können.

3. Extra Müll für die Tonne

Feuchtes Toilettenpapier wird oft in mehrschichtigen, schwer recycelbaren Verpackungen verkauft. Einwegprodukt in Plastikverpackung – die doppelte Belastung für die Umwelt. Und während normales Klopapier einfach in die Toilette wandert, gehören benutzte Feuchttücher eigentlich in den Restmüll – was viele nicht wissen oder ignorieren.

4. Scheinlösungen: „Spülbar“ heißt nicht umweltfreundlich

Viele Hersteller werben mit „spülbaren“ Feuchttüchern – ein gefährlicher Marketingtrick. Zwar passen diese Produkte durch das Rohr, doch sie lösen sich oft genauso wenig auf wie herkömmliche Varianten. Das Label „biologisch abbaubar“ bedeutet lediglich, dass sich das Tuch irgendwann zersetzt – im Meer, auf der Müllkippe oder im Klärwerk, meist aber viel zu spät.

Die bessere Alternative?

Für alle, die auf das frische Gefühl nicht verzichten wollen, gibt es sanfte und umweltfreundliche Lösungen: feuchtigkeitsspendender Pflegeschaum, der auf normales Toilettenpapier gegeben wird, oder das gute alte Bidet. Beides ist hygienisch, ressourcenschonend und schont ganz nebenbei auch den Po – denn viele feuchte Tücher enthalten aggressive Reinigungsmittel, die auf Dauer die Haut reizen können.

Feuchtes Toilettenpapier ist also kein kleiner Luxus, sondern ein großer Umweltfaktor. Zeit, umzudenken – für uns, unsere Gewässer und die nächsten Generationen.

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